Workshops, Vorträge, etc.
Phase 1; 12.00 - 14.00 Uhr
Nr.1 - »Aktionstraining - Bezugsgruppen«
Nr.2 - »My Body, My Choice – Revisited«
Nr.3 - »Historische Faschismustheorie(en)?! – Ein Gegenstand, unterschiedlichste Analysen«
Nr.4 - »Wer diskriminiert hier eigentlich wen und warum?«
Nr.5 - »Der Dritte Weg«
Nr.6 - »Jugendorganisierung: Wie? Warum? Mit wem?«
Nr.7 - »Der Ballstädt Prozess - eine Beobachtung aus antifaschistischer Perspektive«
Nr.8 - »Ist die AfD eine faschistische Partei?«
Nr.9 - »Direkte Aktion«
Nr.10 - »Rassismus, Radikalisierung, Rechtsterrorismus«
Phase2; 15.30 - 17.30 Uhr
Nr.11 - »Gemeinsam in die Offensive. Linksradikale Vernetzung in Thüringen«
Nr.12 - »Break Deportation!«
Nr.13 - »Zur Kritik des Islamismus«
Nr.14 - »Digitale Selbstverteidigung«
Nr.15 - »Aktionstraining - Blockieren - Durchfließen - Durchbrechen – Sprecher*innenrat«
Nr.16 - »... und stetig grüßt die Extremismustheorie!" - Workshop zu antifaschistischer Bündnisarbeit«
Nr.17 - »Kritik des Klassismus«
Nr.18 - »Die Mitte ist das Problem - Grundlagen für den Erfolg der AfD«
Nr.19 - »Der politische Diskurs in Medien und sozialen Netzwerken«
Workshophase 1
Nr.1: Aktionstraining - Bezugsgruppen und schnelle Entscheidungsfindung in
unübersichtlichen Situationen
Netzwerk „Skills for Action“
Das Aktionstraining wird von zwei Trainer*Innen vom Netzwerk "Skills
For Action" durchgeführt. Auf zwei Workshops aufgeteilt werden Inhalte
wie Bilden von Bezugsgruppen, Durchfließen von Polizeiketten und
Blockadetechniken erläutert. Die erfahrenen Trainer*Innen werden dabei
auch auf rechtliche Aspekte eingehen und versuchen euch einen kleinen
Einblick in die Möglichkeiten von Zivilen Ungehorsam geben.In der zweiten
Workshopphase gibt es noch ein Aktionstraining mit anderem Schwerpunkt.
Nr.2: My Body, My Choice – Revisited
Elena, David und Janis vom Bündnis feministische Kämpfe Jena
Die Auseinandersetzung mit Abtreibung und reproduktiven Rechten erscheint oft als ein veraltetes Thema der 2. Frauenbewegung.
Warum das Thema aber für eine sich feministisch und antifaschistisch verstehende Bewegung immer noch aktuell & wichtig ist,
möchten wir zusammen mit euch erarbeiten. Der Fokus liegt dabei auf der Erklärung der gesellschaftlichen Stigmatisierung von
Abtreibung. Wie hängen bürgerliche Familienideale, rechte Bewegungen und das immer noch aktuelle Interesse an der Kontrolle der
reproduktiven Fähigkeiten von Frauen zusammen?
Nr.3: Historische Faschismustheorie(en)?! – Ein Gegenstand, unterschiedlichste Analysen
Tyll Steckelmann – SJD – Die Falken KV-Erfurt
Verschwörung des deutschen Großkapitals, Ausrutscher der Geschichte, oder Notwendigkeit. Es gibt sehr
unterschiedliche Analyse wie es zum deutschen Faschismus/Nationalsozialismus kam. Wir wollen uns exemplarisch
drei unterschiedliche Analysen zur Hand nehmen und herausarbeiten, welche Interessen mit diesen Analysen
verbunden sind. Zwei (Thalheimer und Dimitroff) sind aus den dreißiger Jahren, eine (Mason) aus einer Debatte,
die in den Siebzigern in der Zeitschrift „Das Argument“ geführt wurde. Der Workshop wird eine Mischung aus Input
meinerseits und Kleingruppenarbeit zu den einzelnen Texten, die dann gemeinsam im Plenum diskutiert werden.
Es ist kein Vorwissen notwendig.
Nr.4: Wer diskriminiert hier eigentlich wen und warum?
J. D.
In diesem Workshop werden wir im 1. Teil ausgehend von den Begriffen und unserem Verständnis von Vorurteilen
und Diskriminierung diskutieren, wie es von abwertenden Einstellungen zu diskriminierendem Verhalten kommen
kann. In Bezug auf das Konzept der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit erarbeiten wir verschiedene Bereiche
und Formen von Diskriminierung. Im 2. Teil werden wir dann im LGBT-Themenbereich besprechen, wie Vorurteile und
Diskriminierung entstehen. Ganz nebenbei wird in diesem Workshop etwas „Regenbogenkompetenz" vermittelt.
Nr.5: Der III. Weg – Eine neue rechte Partei zwischen
NS-Ästhetik, faschistischer Bewegung und völkischem Antikapitalismus
[agv] – Antifaschistische Gruppen des Vogtlands/Infoladen Plauen
Als Folge des Verbots des Kameradschaftsnetzwerks “Freies Netz Süd” in
Süddeutschland hat sich mit der Partei “Der III. Weg” eine neue rechte
Sammlungsbewegung gegründet. Ähnlich wie “Die Rechte” vereint die Partei
Altkader ebenso wie enttäuschte ex-NPD’ler und diverse
Kameradschaftsstrukturen. Ein scheinbar antikapitalistischer und
subkultureller Habitus trifft auf eine streng hierarchische
Organisationsform. Antifaschistische Strukturen stehen nun vor allem auf
dem Land vor folgender Frage: Ist der “III. Weg” in der Lage, an
gesellschaftliche Diskurse über die rechte Subkultur hinaus anzuknüpfen
und die verstrittenen Strömungen der extremen Rechten zu vereinigen?
Nr.6: Jugendorganisierung: Wie? Warum? Mit wem? - Eine Anstiftung zum Banden bilden
Pekari - Linke Basisgruppe und "Jugend Gegen Rechts" (Jena)
Uns gibt es haufenweise und in so gut wie jeder Stadt: Jugendliche, die keinen Bock auf Nazis und Rassismus haben.
Aber viel zu selten kommen wir zusammen, um uns auszutauschen und selbst zu organisieren. Lasst uns das ändern! Wir
glauben es braucht mehr offene und zugängliche Organisierungsplattformen für linke, antifaschistische Jugendliche.
Anhand unserer Erfahrungen in Jena mit dem Bündnis „Jugend gegen Rechts“ wollen wir mit euch darüber ins Gespräch
kommen. „If the kids are united“ und so.
Nr.7: Der Ballstädt Prozess - eine Beobachtung aus antifaschistischer Perspektive
Kleingartenverein Tristesse n.e.V.
In der Nacht vom 08. auf den 09. Februar 2014 überfielen etwa 15 vermummte Angreifer eine Kirmisfeier in Ballstädt. Die mutmaßlichen
Angreifer stammen aus der militanten Neonaziszene rund um Gotha und aus Südthüringen.
Seit Ende 2015 läuft der Prozess am Landgericht Erfurt. Dutzende Zeugen wurden vernommen, mehrere tausend Seiten füllen die
Ermittlungsakten. Das Ende des Prozesses rückt näher, wie das Verfahren ausgeht ist aber alles andere als gewiss.
Wir wollen neben den Neonazis auch einen Blick auf die Szeneanwälte werfen, die Arbeit der Polizei, des Verfassungsschutzes und des
Justizapperats anreißen. Und in einer abschließenden Diskussion eine Einschätzung des Prozesses aus antifaschistischer Perspektive
erarbeiten.
Nr.8: Ist die AfD eine faschistische Partei?
Lisa
Seit 2009 erzielt die AfD immer bessere Wahlergebnisse innerhalb der Landesparlamente sowie einen stetigen Zuwachs. In Erfurt
brachte Höcke regelmäßig tausende Menschen auf die
Straße. Inzwischen gehören vor allem Arbeiter*innen und
Arbeitslose zu den Wähler*innen der AfD. Und das, obwohl das Parteiprogramm der AfD
Arbeitnehmer*innenfeindlicher nicht sein könnte. Wie ist das zu erklären? Welchen Einfluss haben Inhalte und
Auftreten der AfD? Kann ein Vergleich bzw. Bezug zur faschistischen Massenmobilisierung in den 1920er und 1930er Jahren
hergestellt werden?
Nr.9: Direkte Aktion
Chiara
Herrschenden Verhältnissen ein Bein stellen.
Die meiste Zeit sind wir damit beschäftigt zuzugucken wie sich die
vielen kleinen Rädchen im System beharrlich um sich selber drehen und
kapitulieren oft vor ihrer schier grenzenlosen Masse.
Aber jedes dieser Rädchen ist angreifbar.
In diesen Workshop soll es zum einen darum gehen, Aktionsformen kennen
zu lernen und jeden Raum als möglichen Schauplatz für Intervention zu
begreifen, andererseits auch darum die ein oder andere der vorgestellten
Möglichkeiten ausprobieren.
Nr.10: Rassismus, Radikalisierung, Rechtsterrorismus
Matthias Quent
Rassistisch motivierte Gewalt – bis hin zum Terrorismus - ist ein hausgemachtes Problem. Die Verharmlosung
der Gefahr durch rechte Jugendliche und rassistische Deutungsweisen in der Gesellschaft resultieren nicht
zuletzt aus der Verweigerung, sich mit den sozialen und sozialpsychologischen Ursachen von Radikalisierungsprozessen,
mit Ungleichwertigkeitsvorstellungen und gesellschaftlichen Widersprüchen auseinanderzusetzen.
2. Phase 15:30 – 17:30 Uhr
Nr.11: Gemeinsam in die Offensive.
Linksradikale Vernetzung in Thüringen
Infoladen Sabotnik und Pekari – Linke Basisgruppe
Wir wollen ein gutes Leben für alle. Dabei stehen uns Klassen- und Geschlechterverhältnisse genauso im Weg wie
Rassismus und Nationalismus. Diese Verhältnisse gilt es umzuwerfen - dafür wollen wir als Linksradikale in die Offensive
kommen. Wo sind die Gruppen, die diese Ausrichtung teilen? Welche Themen wurden bisher vernachlässigt? Wir wollen uns
austauschen, welche Inhalte, Strategien und Kämpfe wir derzeit verfolgen, um einer bedürfnisorientierten Gesellschaft
näherzukommen. Perspektivisch wollen wir eine engere Zusammenarbeit linksradikaler Gruppen in Thüringen anstoßen.
Nr.12: Break Deportation!
Netzwerk Break Deportation
Abschiebungen sind die abscheulichen Auswüche der rassistischen Struktur dieser Gesellschaft, die Menschen
seelisch und körperlich zerstört. Unsere Antwort auf die Ausweitungen der Liste angeblich „sicherer Herkunftländer“
und auf unangekündigte Massendeportationen ist das Netzwerk „Break Deportation“. Warum wir den Weg langfristiger,
solidarischer Selbstorganisation eingeschlagen haben, statt die bekannten Muster antirassistischer Eventpolitik zu
bedienen, warum wir eine unabhängige politische Community der Geflüchteten als zentral ansehen, aber auch den Versuch
„gemischter“ Organisierung wagen und warum wir von Abschiebekultur, statt von Willkommenskultur sprechen, möchten wir
mit euch diskutieren.
Nr.13: Zur Kritik des Islamismus
Thomas von der Osten-Sacken
In Syrien und dem Irak ist der Islamische Staat (IS) zwar inzwischen
militärisch in der Defensive und die Erfolgsgeschichte scheint der
Vergangenheit anzugehören, aber der IS ist nur eine, wenn auch die
bislang mit Abstand brutalste, Ertscheinungsform des Jihadismus.
Dabei sind viele der Allianzen, die ihn v.a. in Syrien zurückdrängen
selber nichts als islamistische Terrorbanden – vom Regime Assads ganz zu
schweigen, währen ausgerechnet die islamische Repbublik Iran inzwischen
gar als Verbündeter im Kampf gegen den Terrorismus gilt. Der
islamistische Terrorismus ist ungebrochen eine Bedrohung für die
säkularen Kräfte und andere Menschen im Nahen Osten, die vom Islamismus
als „Ungläubige“ verfolgt und ermordet werden.
Hierzulande ist nach islamistischen Attacken, ob sie sich nun in Europa
oder anderswo ereignen, landaus, landein die Rede davon, all das habe
mit dem Islam nichts zu tun und ohnehin sei der islamistische
Terrorismus und die Verheerungen, die er anrichtet, ein Phänomen, wofür
die Gesellschaftsordnung und Politik des globalen Nordens keine
Verantwortung tragen. Ist dem wirklich so? Thomas Osten-Sacken
beantwortet diese Frage und zeichnet aktuelle Entwicklungen und
Konfliktlinien im Syrienkrieg nach.
Nr.14: Digitale Selbstverteidigung
Clara P.
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In Zeiten von digitaler Massen- und Totalüberachung steht der politische Aktivismus vor neuer, bisher nicht dagewesener
Gefahr. Repression ist nun schon bereits auf das Sammeln und Auswerten von Daten durch Staatsorgane ausgeweitet,
welches im Bezug auf direkte Aktionen, Planung und Austausch einen kritischen Punkt darstellt. Klassische Ermittlungsarbeit
wird ausgeweitet auf digitale Kommunikation und das Einholen von Daten von Firmen wie Facebook etc. Trotzdem gibt es
Möglichkeiten, der digitalen Ohnmacht zu trotzen: in diesem Vortrag/Workshop soll es darum gehen, wie Kommunikation in
heutigen Zeiten sicherer und anonymer gestaltet werden kann. Bitte bringt euren eigenen Laptop mit!
Nr.15: Aktionstraining - Blockieren - Durchfließen - Durchbrechen – Sprecher*innenrat
Netzwerk „Skills for Action“
Das Aktionstraining wird von zwei Trainer*Innen vom Netzwerk "Skills
For Action" durchgeführt. Auf zwei Workshops aufgeteilt werden Inhalte
wie Bilden von Bezugsgruppen, Durchfließen von Polizeiketten und
Blockadetechniken erläutert. Die erfahrenen Trainer*Innen werden dabei
auch auf rechtliche Aspekte eingehen und versuchen euch einen kleinen
Einblick in die Möglichkeiten von Zivilen Ungehorsam geben.In der ersten Workshopphase gibt es noch ein
Aktionstraining mit anderem Schwerpunkt.
"Nr.16: ... und stetig grüßt die Extremismustheorie!" - Workshop zu antifaschistischer Bündnisarbeit
Dresden Nazifrei
Spektrenübergreifende Bündnisse sind Zweckbündnisse - sie finden sich, um
konkrete, gemeinsame Ziele zu erreichen.
Das bringt Vor- und Nachteile mit sich.
Einerseits werden durch die Zusammenarbeit in teilweise sehr heterogenen
Gruppen Ressourcen und Engagement gebündelt und Gruppen gesellschaftlich
anschlussfähiger. Andererseits birgt die bewusst gesuchte Heterogenität
stetiges Konfliktpotential - etwa wenn Aktions- oder Bündniskonsense nicht
klar und gemeinschaftlich definiert oder eingehalten werden.
Dresden Nazifrei hat diese Gefahr von Anfang an gesehen und es geschafft,
trotz jahrelanger Kriminalisierungsversuche sächsischer Behörden das
gemeinsam gesteckte Ziel zu erreichen - die alljährlichen Naziaufmärsche am
13. Februar zu verhindern.
In unserem Workshop
werden wir unsere Erfahrungen teilen und mit Euch gemeinsam überlegen,
welche "Dresdner Erfahrungen" auch anderswo hilfreich sein können.
Nr.17: Kritik des Klassismus
Maria,SJD – Die Falken Jena
In diesem Workshop wollen wir zunächst gemeinsam einen Begriff von Klassismus erarbeiten. Dabei soll
anhand von Thesen den Zusammenhang zwischen Klassismus und Kapitalismus diskutiert werden. Das Ziel ist, eine
Klassismuskritik zu entwickeln, die die materiellen Ursachen dieser Diskriminierungsform thematisiert und angreift.
Dabei wird gleichzeitig klar: Auch die Kapitalismuskritik kann durch eine Auseinandersetzung mit klassistischer
Diskriminierung nur gewinnen.
Nr.18: Die Mitte ist das Problem - Grundlagen für den Erfolg der AfD
Konrad Erben, Jusos
Seit Jahren gibt es in fast allen europäischen Ländern neurechte Parteien, die beträchtliche Teile der Bevölkerung
hinter sich versammeln können, der Erfolg der AfD in Deutschland hingegen ist relativ jung. Warum dieser Erfolg aber
keine Überraschung ist, und welche Rolle die sogennante Mitte der Gesellschaft spielt, wenn es um gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit und Rassismus geht werden wir Anhand der Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung 'Die Mitte in der
Krise: rechtsextreme Einstellungen in Deutschland' nachvollziehen.
Nr.19: Der politische Diskurs in Medien und sozialen Netzwerken
Regina Wamper - DISS Duisburg
Bestand im August 2015 in Teilen noch die Euphorie über die Stimmung
einer Willkommenskultur, ist diese in der öffentlichen Wahrnehmung
mittlerweile weitgehend verschwunden. Heute versuchen
Rechtspopulist*innen den öffentlichen Meinungsraum zu bestimmen. Und
auch in bürgerlichen Medien vollzog sich ein Rechtsruck bezüglich der
Themen Flucht und Migration. Wir wollen diskutieren, ob und wie es
gelingen kann, den aktuellen Diskurs mit antifaschistischen und
antirassistischen Positionen zu besetzen.
Referent*in: Regina Wamper - DISS Duisburg
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