Workshops, Vorträge, etc.

Freitag, 06. November 2020

Antifaschistische Bustour Saalfeld-Rudolstadt [CORONABEDINGT ABGESAGT]
Mahngang zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus - Eisenach
Mahngang zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus - Suhl [CORONABEDINGT ABGESAGT]
Stadtrundgang Vergessene Geschichte(n) - Erfurt [CORONABEDINGT ABGESAGT]
Der NSU in Jena – Ein Stadtrundgang [CORONABEDINGT ABGESAGT]
Antirassistischer Mahngang - Nordhausen [CORONABEDINGT ABGESAGT]

Samstag, 07. November 2020

Eröffnung des 29 ½. Antifaschistischen und Antirassistischen Ratschlag
Podiumsdiskussion: Antifaschismus ohne Feminismus?

1. Workshop-Runde von 12.30 Uhr bis 14.30 Uhr

Zur Kritik der Extremismustheorie
Rassismus im Betrieb und Handlungsmöglichkeiten – ein Webdialog
Antiziganismus verstehen und begegnen

14.30 Uhr bis 15.30 Uhr Pause

2. Workshop-Runde von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr

Orbáns System und die Arbeit von Menschenrechtsorganisationen in Ungarn
Die Geschichte vom Außenlager EMMA
Wer braucht diesen Verfassungsschutz?!

17.30 Uhr bis 18.30 Uhr Pause

Online-Lesung aus der Autobiographie von Gert-Schramm: „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“

Sonntag, 08. November 2020

Eröffnung des 2. Tages des 29 ½. Antifaschistischen und Antirassistischen Ratschlag

3. Workshop-Runde von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr

Mit Nazis Reden?
Propaganda, Hass und Gewalt – Extrem rechte Medienstrategien in den sozialen Netzwerken
akennase, Ungeziefer, Weltverschwörung – Das Verhältnis von Antisemitismus und Rassismus

12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Pause

Abschlussplenum







Freitag, 06. November 2020

Antifaschistische Bustour Saalfeld-Rudolstadt [CORONABEDINGT ABGESAGT]

- 15:00 Uhr, Saalfeld - (organisiert vom Jugend- und Wahlkreisbüro Haskala)

Das Kerntrio des NSU fiel bereits in den frühen 90er Jahren im Zusammenhang mit extrem rechten Aktivitäten auch im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt auf. Ab 1995 waren sie Teil der neonazistischen Struktur „Thüringer Heimatschutz“, dem zeitweise circa 170 Mitglieder angehörten und deren Führungspersonen im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt leb(t)en. Sowohl die „Anti-Antifa Ostthüringen“ als auch der „Thüringer Heimatschutz“ sind Radikalisierungsstrukturen für die r echtsterroristische Gruppierung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) gewesen.
Die Verbindungen dieser rechtsterroristischen Gruppierung, die für 10 Morde, drei Sprengstoffanschläge mit dutzenden, teils lebensgefährlich verletzten Menschen sowie mehrere Banküberfälle verantwortlich sind und sich mehr als zehn Jahre im Untergrund aufhielt, reichen weit in den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt hinein.
Während Sicherheitsbehörden die bereits damals ausgeübte antisemitische, rassistische, neonazistische Gewalt verharmlosten, wiesen Antifaschist*innen über Jahre auf die Gefahr hin.
Am Freitag, dem 06.11.2020 wollen wir mit einer Bustour an mehrere Orte und Schauplätze damaliger und teils heute noch aktiver rechter Treffpunkte fahren und dabei u.a. die Verbindungen des „Nationalsozialistischen Untergrund“ in den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt als auch heute aktive rechte Strukturen näher beleuchten.
Abfahrt ist 15:00 Uhr in Saalfeld, der genaue Ort wird nach der Anmeldung (dringend erforderlich) bekannt gegeben: info@haskala.de

Mahngang zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

- 17.00 Uhr Bahnhof, Eisenach - (organisiert von AL.ESA, DGB Eisenach-Wartburgkreis)

Mahngang zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus [CORONABEDINGT ABGESAGT]

- 17.00 Uhr Marktplatz, Suhl - (organisiert von Antifaschistische Gruppe Suhl/Zella-Mehlis)

Die Geschichte der Stadt Suhl im Thüringer Wald ist die einer traditionellen Arbeiterstadt. Die revolutionären Traditionen der Stadt reichen bis in den Deutschen Bauernkrieg zurück und gehen nahtlos über in die Zeit der industriellen Revolution. Sehr früh schon schlossen sich Bergleute, Tagelöhner, Gesellen und Arbeiter zusammen, um sich gegen die unmenschlichen Ausbeutungsmethoden des Frühkapitalismus zu organisieren. In den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts verschärften sich diese Konflikte und im Suhler Raum bildete sich ein Zentrum der Arbeiterbewegung. 1911 sprach Karl Liebknecht auf einer Kundgebung in Suhl. Höhepunkt der Ereignisse um die Novemberrevolution im Suhler Raum war der Sieg über die Reichswehrtruppen in den Märztagen 1920 und damit der Beitrag zur Niederschlagung des Kapp-Putsches in Deutschland. Seit dieser Zeit wurde Suhl die „rote Stadt“ genannt und seit den 60er Jahren ist dieser Ehrentitel als Spruch am alten Rathaus angebracht. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 45 kämpften Suhler Antifaschistinnen und Antifaschisten aus KPD, SPD und Gewerkschaften gemeinsam gegen Faschismus und Krieg. Als Widerstandskämpfer waren sie inzwischen eine Randerscheinung in NS-Deutschland und so endete die illegale Arbeit für die „Friedberggruppe", die Widerstandsgruppe im Kesselhaus des Simsonwerkes oder die Gruppe um Neubauer und Poser oft mit dem Tod. Mindestens 66 Gegner des Nationalsozialismus wurden ermordet. In Suhl lebten in den 1930er Jahren etwa 150 jüdische Bürger. Sie hatten regen Anteil am wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben der Stadt. 1938 wurde die Suhler Synagoge Opfer der Pogrome und 1942 hörte mit den Deportationen im Mai und September die jüdische Gemeinde in Suhl auf zu existieren. Diesen historischen Ereignissen sowie aktuellen Entwicklungen widmet sich der Mahngang am 6. November 2020 anlässlich des 29 ½ Antifaschistischen Ratschlages in Thüringen.

Stadtrundgang Vergessene Geschichte(n) [CORONABEDINGT ABGESAGT]

- 19.00 Uhr Domplatz, Erfurt - (organisiert von Initiative Schwarze Menschen in Deutschland LV Thüringen, Decolonize Erfurt, Blinder Fleck Erfurt)

Am 06.11.2020 findet in Erfurt ein ca. 90minütiger Stadtrundgang mit der Überschrift Vergessene Geschichte(n) statt. Der Stadtrundgang wird durch die beiden Initiativen „Decolonize Erfurt“ und „Blinde Flecken Erfurt“ auf Einladung der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) durchgeführt.
Mit dem Stadtrundgang wollen wir vergesse Stadtgeschichte(n) aus dem Bereich Kolonialismus und Rechtsextremismus beleuchten und mehr Sichtbarkeit herstellen. Hierzu laden wir alle interessierten Herzlich ein.
Achtung: Aufgrund der aktuellen Situation besteht auf den Stadtrundgang eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen Bedeckung!

Der NSU in Jena – Ein Stadtrundgang [CORONABEDINGT ABGESAGT]

- 19.00 Uhr Enver-Şimşek-Platz, Jena - (organisiert von JG-Stadtmitte Jena, NSU-Komplex auflösen Jena)

Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) kam aus Jena. Hier politisierten sich seine späteren Kernmitglieder in einem neonazistischen Umfeld und verübten erste Anschläge in den 1990ern. Nach ihrem Abtauchen ermordeten sie mindestens 10 Menschen, verübten Sprengstoffanschläge und Raubüberfälle. Gründe genug sich als "Täterstadt" mit dem Thema auseinanderzusetzen – eine Initiative städtischer Seite fehlt allerdings überwiegend. Die Veranstaltung bietet eine kurze Einführung in den NSU-Komplex und macht deutlich warum auch ein Jahr nach dem Ende des Gerichtsprozesses von Aufklärung keine Rede sein kann. Abschließend gehen wir auf erinnerungspolitische Auseinandersetzungen zum Thema in Jena ein. Der Stadtteilrundgang startet um 19 Uhr am Enver-Şimşek-Platz in Winzerla an den Stufen unterhalb des Supermarktes.

Antirassistischer Mahngang - Nordhausen [CORONABEDINGT ABGESAGT]

18.00 Uhr

Dieses Jahr kann der Antirassistische Ratschlag, welcher ursprünglich für Nordhausen geplant war, leider nicht wie gewohnt stattfinden. Die weltweite Coronapandemie und das gesamtgesellschaftliche Verantwortungsbewusstsein über das Eindämmen dieser, hat uns Veranstalter*innen zu dem Entschluss kommen lassen, uns trotzdem der Verantwortung zu stellen. Daher haben wir uns für einen Mahngang, welcher zeitgleich auch in anderen thüringischen Städten stattfindet, entschieden.

Wir bitten alle teilnehmenden Menschen eine Mund- und Nasenbedeckung zu tragen und während des Mahngangs auf Abstandsregelungen zu achten.


Warum Nordhausen?

Am 09.11.2020 jährt sich zum 82. Mal die Reichspogromnacht und damit die systematische Verfolgung jüdischer Menschen. In und um Nordhausen ist fast das gesamte jüdische Leben und die damit verbundene Geschichte zerstört worden. Auch das zu dieser Zeit bestehende Konzentrationslager Mittelbau-Dora, in dem Häftlinge meist bis zu ihrem Tod Teile der V2 Raketen produzierten, ist Teil der Nordhäuser Geschichte. Doch nicht nur die Nordhäuser Vergangenheit ist von Antisemitismus und Rassismus geprägt, denn auch in der heutigen Zeit lässt sich ein Erstarken und sichtbarer werden beobachten. Sei es durch das Auffinden eines Sprengsatzes vor der Gedenkstätte Mittelbau-Dora, wiederholte Schändungen des jüdischen Friedhofes, eine Verschiebung des Sagbaren durch die geistigen Brandstifter*innen oder antisemitsche Parolen auf einem Fahrzeug in Nordhausen. Das sind nur Ausschnitte aus einer Geschichte, die es stets zu reflektieren gilt.

Samstag, 07. November 2020

Eröffnung des 29 ½. Antifaschistischen und Antirassistischen Ratschlag

- 10.00 Uhr Nur digital! -

link:https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-o9q-hhq-ex0

Podiumsdiskussion: Antifaschismus ohne Feminismus?

- Nur Digital!

link:https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-o9q-hhq-ex0

Regelmäßig wird der Begriff des Antifaschismus als alleiniger „Kampf gegen Neonazis und Faschismus“ missverstanden. Dabei zeigt sich in der antifaschistischen Praxis immer wieder, dass auch feministische und emanzipatorische Ansätze mehr Platz einnehmen müssen. So beweisen beispielsweise faschistische Parteien kontinuierlich, dass sie auch eine antifeministische Grundhaltung einnehmen. Die Kritik an selbigen ist also nur mit einer Kombination aus feministischer und antifaschistischer Positionierung möglich. Hinzu kommt, dass Frauen* die quantitativ größte, marginalisierte Gruppe darstellen. Frauen* verdienen durchschnittlich 20% weniger als Männer, gleichzeitig wenden sie pro Tag ca. 52% mehr Zeit für unbezahlte Care-Arbeit auf. Etwa jede dritte Frau* ist im Laufe ihres Lebens mindestens einmal von sexualisierter Gewalt betroffen, Sexismus erleben die meisten Frauen* in allen Lebensbereichen täglich. Um diese Vielzahl an Themen zu bearbeiten, haben sich unterschiedliche feministische Gruppen und Anlaufstellen in der Zivilgesellschaft, in Gewerkschaften und in linken Strukturen etabliert. Mit ihnen wollen wir über ihre unterschiedlichen Erfahrungen sprechen, eine Bestandsaufnahme erarbeiten und uns der Frage stellen, wie eine emanzipatorische, feministische und antifaschistische Gesellschaft gestaltet werden kann.

1. Workshop-Runde von 12.30 Uhr bis 14.30 Uhr

Zur Kritik der Extremismustheorie

- 12.30 Uhr Nur digital! - (organisiert von Antifaschistische Gruppe Suhl/Zella-Mehlis), Refenrent: Tom Uhlig

link:https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-yj0-toj-afi

Nach den Protesten gegen den G20- Gipfel in Hamburg gab der damalige deutsche Außenminister Sigmar Gabriel bekannt: "Die Täter unterscheiden sich überhaupt nicht von Neonazis und deren Brandanschlägen. Mit angeblich 'linken Motiven' hat das alles nichts zu tun." Einige angezündete Autos oder Papierkörbe werden hier mit angezündeten Geflüchtetenunterkünften, der Mordserie des NSU und der gewaltsamen Verfolgung von allen, die in den Augen der Nazis als nicht-deutsch gelten, auf eine Stufe gestellt. Die Verwirrung Gabriels ist keine zufällige, sondern folgt dem Paradigma der Extremismustheorie, einem bis zur Unkenntlichkeit entstellenden Verständnis von Gesellschaft, nach dem die ‚gesunde‘ Mitte von ihren Rändern – Rechts- und Linksextremismus wie Islamismus – bedroht wird. Dieses Hufeisenmodell besagt, dass in der (vermeintlichen) Ablehnung der demokratischen Grundordnung sich die Extreme näher sind als sie es wahrhaben wollen, und ignoriert darüber den ständigen Schulterschluss konservativ-bürgerlicher mit völkisch Rechten Kräften. Wie dieses Modell den politischen Diskurs dominiert, warum es ungeeignet ist, die gesellschaftlichen Verhältnisse zu verstehen, wo seine Ursprünge liegen und welche Zwecke es erfüllt, soll in dem Vortrag diskutiert werden.

Rassismus im Betrieb und Handlungsmöglichkeiten – ein Webdialog

- 12.30 Uhr Nur digital! - (organisiert von ver.di Thüringen)

link:https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-6uf-9wf-emc

In der Gesellschaft lässt sich eine Verrohung der Sprache wahrnehmen. Nicht erst seit dem rassistisch motiviertem Anschlag in Hanau ist klar, dass Schweigen keine Lösung sein kann und von Rassisten als stille Zustimmung wahrgenommen wird. In Deutschland finden wir eine andauernde Kontinuität rassistischer Äußerungen und Übergriffe vor, welcher wir aktiv überall entgegen treten und klare Kante gegen Rassismus zeigen müssen. Doch oft fühlen sich Menschen, gerade von Rassismus Betroffene, im Angesicht solcher Haltungen häufig hilflos und überfordert. Oft fällt es schwer mit rassistischen Äußerungen und Tendenzen umzugehen und wenn diese von Kolleg*innen kommen, macht es die Zusammenarbeit nicht einfacher. Dabei handelt es sich bei Rassismus um kein neues Phänomen. Aber wie geht man am Arbeitsplatz damit um? Sucht man die Konfrontation und riskiert es womöglich ausgegrenzt zu werden, oder kann man etwas dagegen tun und sich Unterstützung suchen?

Wir werden mit euch Erfahrungen austauschen und euch Möglichkeiten des Umgangs zeigen. Gleichermaßen stellen wir euch potentielle Verbündete vor, die einen Schutzraum bieten können.

Antiziganismus verstehen und begegnen

- 12.30 Nur digital! - (organisiert vom Jugend- und Wahlkreisbüro Haskala)

link:https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-geu-2gc-h0j

Der Begriff Antiziganismus bezeichnet Stereotype und Vorurteile, die sich Menschen von vermeintlichen „Zigeunern“ machen und die daraus resultierende Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung. Antiziganismus ist ein Parallelbegriff zu Antisemitismus. Anders als dieser ist aber der Antiziganismus eine im gesellschaftlichen Diskurs eher schwach beleuchtete Form der Diskriminierung - obwohl sie durchaus weit verbreitet ist. Mit einem Vortrag soll deshalb aufgeklärt werden über die verschiedenen Formen in denen sich Antiziganimus äußert, wie sie zu einer Stigmatisierung beitragen und wie ihnen begegnet werden kann. Eingeladen haben wir dafür den Vorsitzenden des Landesverbandes der Sinti und Roma -- RomnoKher -- Jens Hellmann.

14.30 Uhr bis 15.30 Uhr Pause

2. Workshop-Runde von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr

Orbáns System und die Arbeit von Menschenrechtsorganisationen in Ungarn

- 15.30 Uhr Nur digital! - (organisiert vom Flüchtlingsrat Thüringen e.V.)

link:https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-6uf-9wf-emc

Seit 2010 haben Viktor Orban und seine rechtsgerichtete Nationalpartei Fidesz in Ungarn grundlegende Veränderungen vorgenommen. Die autoritäre und nationalistische Politik hat Konsequenzen für das Land und die gesamte Europäische Union. Dies gilt insbesondere in den Bereichen Asyl und Menschenrechte. Doch wie geht Orbán mit Menschenrechtsaktivisten und ihren Organisationen in seinem eigenen Land um? Und können die Veränderungen in Ungarn auch für andere EU-Länder wie Polen oder Deutschland zu einem denkbaren Szenario werden? Menschenrechtsorganisationen in Deutschland sehen sich bereits heute mit Anfeindungen und rechtlichen Konsequenzen konfrontiert, werden kriminalisiert oder es droht ihnen die Versagung der Gemeinnützigkeit.

Vortrag von Anikó BAKONYI, leitende Programmbeauftragte des Ungarischen Helsinki Komitees. Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten und auf Deutsch übersetzt.

Die Geschichte vom Außenlager EMMA

- 15.30 Uhr Nur digital! - (organisiert von Rosalux, DGB Eisenach-Wartburgkreis)

link:https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-geu-2gc-h0j

Im April vor 1945 wurde das KZ-Buchenwald bei Weimar befreit, wenige Monate später endete der Zweite Weltkrieg in Deutschland. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Menschen aus allen Teilen Europas in den Lagern inhaftiert und wurden zur Arbeit gezwungen. Seit März 1944 existierte auch in Eisenach ein Außenlager des KZ-Buchenwald auf dem Werksgelände der BMW-Flugmotorenfabrik. Der Vortag beleuchtet das System der Zwangsarbeit und die Geschichte der Konzentrationslager am Beispiel des Außenlagers „Emma“.

Wer braucht diesen Verfassungsschutz?!

- 15.30 Uhr Nur digital! - (organisiert vom Linksjugend [`solid] Thüringen)

https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-yj0-toj-afi

Als aktive Antifaschist*innen sind wir aus guten Gründen nicht wirklich gut auf den Verfassungsschutz zu sprechen - egal ob in Thüringen, auf Bundesebene oder anderswo. Besonders die Verzahnung des Inlandsgeheimdienst in die Mordserie des NSU und seines neonazistischen Unterstützer*innenumfelds hat gezeigt, welche strukturellen Defizite bei dieser Behörde vorliegen. Außerdem werden nicht selten antifaschistische Gruppen und Bündnisse durch den VS beobachtet. In diesem Herbst jährt sich die Gründung des Bundesamtes für Verfassungsschutz in der BRD zum 70. Mal. Dieses "Jubiläum" wollen wir zum Anlass nehmen darüber zu sprechen, warum wir den Verfassungsschutz grundsätzlich in Frage stellen und welche Alternativen und Perspektiven aus antifaschistischer Sicht denkbar wären. Dazu unterhalten wir uns im Livestream mit Sebastian Wehrhahn. Fragen und Diskussionsbeiträge sind auch bei dieser Online-Veranstaltung möglich.

17.30 Uhr bis 18.30 Uhr Pause

Online-Lesung aus der Autobiographie von Gert-Schramm: „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?“

- Nur digital! - (organisiert von Initiative Schwarze Menschen in Deutschland LV Thüringen, Decolonize Erfurt)

link:https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-o9q-hhq-ex0

1928 im Erfurter Nettelbeckufer geboren, wurde Gert Schramm mit 14 Jahren von der Gestapo ins Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Sein einziges Vergehen: Seine Hautfarbe.

Er überlebte und schwor am 19. April 1945 gemeinsam mit anderen Buchenwalder Antifaschisten: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ Nach 1989 reiste er als Zeitzeuge durch die Republik, mehrfach auch nach Erfurt, um gegen das Vergessen und den um sich greifenden Rechtsextremismus anzukämpfen. Im Jahr 2014, zwei Jahre vor seinem Tod, wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Seine Worte leben weiter. In seiner Autobiografie „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann“ schildert Gert Schramm seine Erlebnisse und lässt uns teilhaben an den Erfahrungen, welche ihm als Schwarzer Deutscher widerfahren mussten.

Sonntag, 08. November 2020

Eröffnung des 2. Tages des 29 ½. Antifaschistischen und Antirassistischen Ratschlag

-10.00 Uhr Nur digital! -

link:https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-o9q-hhq-ex0

3. Workshop-Runde von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr

Mit Nazis Reden?

- 10.30 Uhr Nur digital - (organisiert vom Bildungskollektiv e.V.)

link:https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-o4t-xol-zip

Regelmäßig wird versucht, mit Nazis öffentlich zu reden. Meist ist damit die Hoffnung verbunden, Rassismus und Faschismus durch einen sachlichen Dialog zu wiederlegen, die Nazis damit zu blamieren. Leider geht diese Strategie ebenso regelmäßig nicht auf. Im zweiteiligen Vortrag begründen wir aus sozialwissenschaftlicher und aus antifaschistischer Sicht, wieso der Versuch, Nazis im offenen Dialog öffentlich zu überführen und zu wiederlegen, geradezu scheitern muss und stellen alternative Strategien zur Diskussion.

Propaganda, Hass und Gewalt – Extrem rechte Medienstrategien in den sozialen Netzwerken

- 10.30 Uhr Nur digital - (organisiert von mobit)

link:https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-yj0-toj-afi

Durch Internet und Digitalisierung lässt sich eine Liberalisierung und Pluralisierung der Medienlandschaft beobachten. Diese Freiheiten werden jedoch auch von Feind*innen der Demokratie in Anspruch genommen und für ihre Zwecke instrumentalisiert.
Akteur*innen der Neonazi-Szene und der „Neuen Rechten“ nutzen – teils hochprofessionell – die verschiedenen Social Media-Plattformen, um die eigene Ideologie zu verbreiten, Debatten zu manipulieren und um etablierte Medien und politische Gegner*innen zu attackieren und zu diskreditieren. Nicht zuletzt dienen die extrem rechten Online-Aktivitäten der internationalen Vernetzung der Szene und zur Rekrutierung. Der Vortrag beleuchtet zentrale Strategien extrem rechter Online-Aktivitäten und gibt einen Überblick über wichtige Akteur*innen. Er gibt Hinweise darauf, wie problematische Inhalte zu identifizieren sind und welche Gegenstrategien möglich sind."

akennase, Ungeziefer, Weltverschwörung – Das Verhältnis von Antisemitismus und Rassismus

- Nur digital! - (organisiert von JG-Stadtmitte)

link:https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-6uf-9wf-emc

Ist der Antisemitismus eine Form des Rassismus, eine Sonderform oder etwas ganz Anderes? Wie sich Antisemitismus und Rassismus zueinander verhalten, thematisiert dieser Einführungsvortrag in drei Schritten:
Zunächst wird in den Blick genommen, wie einerseits rassistische Stereotype den Antisemitismus im 20. Jahrhundert prägen und andererseits welche Funktion der Antisemitismus für den deutschen Nationalismus und Rassismus übernimmt. Danach wird am modernen Antisemitismus herausgearbeitet, inwiefern er nicht nur als Rassismus begriffen werden kann und was die Unterschiede zwischen Antisemitismus und Rassismen sind. Schließlich soll das Zusammenspiel von Rassismus und Antisemitismus heute anhand von zeitgenössischen rechten Behauptungen über eine geplante ‚Umvolkung‘, mit der das ‚deutsche Volk‘ zerstört werden solle, betrachtet werden.

12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Pause

Abschlussplenum

- 13.30 Uhr Nur digital! -

link:https://bbb.dgb-bwt.de/b/oli-o9q-hhq-ex0