Workshops, Vorträge, etc.
PODIUMS-DISKUSSION 10:30 - 11:45:
Perspektiven auf soziale Proteste & die soziale Frage
Wokshop-Panel 1 12:45 -14:45
#1 „Die gelebten Realitäten von Frauen und Mädchen“ Eine materialistische Kritik des Patriarchats
#2 Immer wieder Probleme mit der Ausländerbehörde – Let‘s talk about it
#3 Geschichte der Ukraine
#4 Rettet die Demokratie
#5 Von der Liebe zur Leistung und dem zum Hass auf die Lust: Versuch einer kritisch-theoretischen Reflexion des Antiziganismus
#6 Die Neue Stärke Partei: Militante Resterampe der Neonazi-Szene
#7 Kampf dem Klassismus! – Zur Kritik am Klassismus-Begriff
#8 Belarussische Perspektiven auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine
#9 Erinnerungskultur im Wandel
#10 Let‘s organize Antifa
Wokshop-Panel 2 15:15 -17:15
#11 Diskussion über das Demokratiefördergesetz
#12 Dekolonisierung von Osteuropa
#13 Solidarität muss praktisch werden. Unterstützung von Betroffenen
in ihrem Kampf gegen Abschiebung.
#14 Repression gegen Antifas in Thüringen - die letzten zehn Jahre
#15 Awareness Workshop
#16 Klimawandelleugner und Reichsbürger
#17 Kritik des neoliberalen Feminismus
#18 Antisemitismus in Thüringen. Aktuelle Perspektiven der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus
#19 Demo-ABC. Skillsharing für Einsteiger:innen
#1 „Die gelebten Realitäten von Frauen und Mädchen“ Eine materialistische Kritik des Patriarchats
Vortrag - ohne Vorkenntnisse mit Koschka Linkerhand
In vielen Ländern und in vielen Teilen der Gesellschaft zeichnet sich ein frauen- und LGBTI-feindlicher Rechtsruck ab.
Es ist nötiger denn je, globale Perspektiven von Frauenunterdrückung und feministischer Solidarität ins Auge zu fassen.
Der materialistische Feminismus kritisiert das Geschlechterverhältnis in engem Zusammenhang mit den Produktionsverhältnissen.
Wie kann eine materialistische Kritik des Patriarchats Ausgangspunkt einer feministischen und antifaschistischen Politik sein?
#2 Immer wieder Probleme mit der Ausländerbehörde – Let‘s talk about it
Workshop - keine Vorkenntnisse mit Christine, Josina
Der Workshop richtet sich an migrantische Gruppen in Gera, Ziel ist eine
Vernetzung untereinander.
Gemeinsames Thema: Umgang der Ausländerbehörde Gera mit den Bürgerin*innen
der Stadt.
Ziel ist die Aktivierung und das Empowerment Betroffener und das Schaffen
von Ressourcen für eine gemeinsame Zusammenarbeit/ Handlungsimpulse
Sprache des Workshops: deutsch mit Übersetzung in Persisch und arabisch
(weitere Sprache auf Anfrage möglich)
#3 Geschichte der Ukraine
Workshop - keine Vorkenntnisse, deutsch, englisch mit Alexey Markin, Mariia Vorotilina, Nataliya Stupka
Der rechtswidrige Angriff der russischen Streitkräfte auf die Ukraine wir
von uns als Ausgangspunkt einer Neubewertung der Geschichtsschreibung zur
Ukraine genommen. Natürlich können wir nicht die gesamte Forschung zur
Geschichte der Ukraine berücksichtigen, aber es scheint uns sinnvoll,
bestimmte Aspekte der Geschichtsschreibung auszuwählen und zu reflektieren,
z.B. die geografische Position der Ukraine zwischen Russland und dem
westlichen Europa und die Erinnerungskultur zum 2.Weltkrieg.
#4 Rettet die Demokratie
Lesung + Diskussion mit Dirk Neubauer
Dirk Neubauer zeigt Wege auf, wie Kommunalpolitik gut gelingen kann. Den
Bürger:Innen zuhören, Bürgerbeteiligung stärken und ein "Wir-gefühl"
erzeugen, sind nur einige Punkte seines Erfolges.
Dirk Neubauer war ab 2013 Bürgermeister von Augustusburg. Seit August 2022
ist er Landrat (parteilos) von Mittelsachsen.
#5 Von der Liebe zur Leistung und dem zum Hass auf die Lust:
Versuch einer kritisch-theoretischen Reflexion des Antiziganismus/h3><
Workshop - keine Vorkenntnisse nötig mit Toni Rachholz RomnoKher
Thüringen e.V. Landesverband der Sinti & Roma
In dem Workshop möchte ich gemeinsam mit euch in Erfahrung bringen, welche
Stereotype von Roma und Sinti/ Romnija und Sintezza in den Bewusstseinen der
Leute vorherrschen und welche Funktion sie in der bürgerlichen Gesellschaft
erfüllen. Dafür schauen wir uns Produktionen aus Prosa sowie bildender Kunst
an und extrahieren hieraus deren wesentliche Vorstellungen. Diese
analysieren wir psychoanalytisch und betten die Resultate in ein kritisches
Verständnis des Kapitalismus ein. Freilich müssen diese Thesen dann auf die
Höhe der Zeit gehoben werden: Wir versuchen, die Differenzen zwischen
klassischem, in der Moderne auftretenden und sich im Spätkapitalismus
artikulierendem Antiziganismus herauszuarbeiten. Endlich wollen wir
überlegen, wie wir gemeinsam gegen Antiziganismus vorgehen können.
#6 Die Neue Stärke Partei: Militante Resterampe der
Neonazi-Szene
Vortrag - keine Vorkenntnisse mit mobit
Seit November 2021 agiert die Neonazi-Struktur „Neue Stärke“ als Partei.
Zuvor wurde die Organisation in Erfurt als Verein gegründet. Ihre
Führungsspitze besteht vor allem aus altbekannten Neonazis aus Erfurt,
Weimar und Gera. Politisch bedeutungslos, agiert die Gruppe lokal militant
und ist vor allem eine Gefahr in den Städten und Stadtteilen ihrer
Schwerpunktregionen wie Gera oder Erfurt. Wir wollen uns die Entstehung,
Struktur, Akteure und Ideologie näher anschauen.
#7 Kampf dem Klassismus! – Zur Kritik am Klassismus-Begriff
Workshop + Textarbeit - keine Vorkenntnisse mit Janika und Annika
In Debatten über soziale Gerechtigkeit taucht immer wieder der Begriff
„Klassismus“ auf. Dahinter verbirgt sich die Vorstellung, dass es sich um
eine spezifische Form von Diskriminierung handelt, wenn arme Menschen
aufgrund von Vorurteilen abgewertet oder gesellschaftlich ausgegrenzt werden.
Fehlende soziale Teilhabe, Abwertungs- und Gewalterfahrungen aufgrund von
Klassenzugehörigkeit als eine Form von Diskriminierung zu labeln, blendet
jedoch aus, dass eine Verbesserung der Situation der Betroffenen kaum durch
ein Anti-Bias-Training erreicht werden kann, da ungleiche Besitzverhältnisse
die kapitalistische Gesellschaft grundlegend strukturieren und so die
Erfahrungen, Handlungsspielräume und Möglichkeiten ihrer Mitglieder
bestimmen. Im Workshop wollen wir uns deshalb kritisch mit dem
Klassismus-Begriff auseinandersetzen und für eine grundsätzliche
Negation dieser Gesellschaft plädieren.
#8 Belarusische Perspektiven auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine
Vortrag + Diskussion - keine Vorkenntnisse mit Katja Rumiantseva
Die Revolution 2020 hat den Großteil der Bevölkerung in Belarus politisiert
/ mit staatlicher Gewalt konfrontiert. Dabei war klar, dass sich das
Lukašenka-System nur aufgrund von Putins Unterstützung halten konnte.
Protestplakate gegen den Kreml und russische Propagandamedien waren
ebenfalls bereits 2020 zu sehen. Gleichzeitig wurde bei den Protesten
2020 immer betont, man wolle „keinen zweiten Maidan“ Das kann man als
Antihaltung zu gewaltvollen Protesten sehen, vielleicht sogar als
anti-ukrainisch, aber vor allem lag in dieser Aussage der Wunsch, einen
eigenen Weg zu gehen. Es ist nicht zu unterschätzen, wie tief sich
russische Propagandanarrative überall hineingefressen haben: Besonders
auf Dörfern und ältere Generationen werden weiterhin Kreml-Propaganda
glauben. Nach den Niedergeschlagenen Protesten 2020 flohen Hunderttausende
aus Belarus, viele von ihnen ebenfalls in die Ukraine - und lebten sich
dort in ihrer neuen Exil-Lebensrealität ein.
Katja Rumiantseva ist deu-belarusische Aktivistin, Mitglied im Verein RAZAM
e.V. und schreibt online als KaciaBerlin über Entwicklungen in Belarus und
Osteuropa. Seit der Revolution 2020 beschäftigt sie sich mit der
belarusischen Demokratiebewegung und hat bereits in unterschiedlichen
PostOst-Kollektiven und Organisationen gearbeitet. Zuletzt war sie Teil
des Teams vom X3-Podcast.
#9 Erinnerungskultur im Wandel
Vortrag, keine Vorkenntnisse von Markus Gleichmann
Zeitzeugen berichten über ihre Erlebnisse, ihre Wahrnehmungen und ihre Gefühle aus den KZ- und Zwangsarbeiterlagern der
Nazis. Die Emotionen zogen viele Generationen in ihren Bann, wenn über die Auswirkungen der ahnsinnigen Rassenideologie
des NS-Regimes berichtet wurde. Nach nunmehr 77 Jahren fokussiert sich die Vermittlung mehr und mehr auf die historischen
Orte. Viele davon liegen in Thüringen. Markus Gleichmann versucht in diesem Workshop anhand ausgewählter Beispiele in
Ostthüringen deren Bedeutung und die gesellschaftliche Verantwortung für das Erinnern zu verdeutlichen.
#10 Let‘s organize Antifa
Workshop für Einsteiger:innen von Antifas aus Thüringen
In Thüringen zu leben, heißt leider auch mit Nazis zu leben. Gemeinsam wollen wir uns darüber austauschen, welche
Erfahrungen in der Thüringer Provinz gesammelt und wie antifaschistische Organisierung gestaltet werden kann.
Dabei gehört das Wissen um die Notwendigkeit zum Umgang mit sexualisierter Gewalt in den eigenen Reihen ebenso zum Thema als
auch eine Idee davon zu haben, wo wir im Bedarfsfall Unterstützung in Sachen Repression und rechter Gewalt finden und wie
wir diesen Problemen – wenn möglich - konkret vorbeugen können.
Der Workshop richtet sich an (junge) Antifaschist:innen, die sich selbstorganisieren wollen oder es bereits tun.
Wokshop-Panel 2
#11 Diskussion über das Demokratieifördergesetz
von Elisabeth KaiserMdB, Sprecherin der AG Rex der SPD-Fraktion
Vorstellung des Referentenentwurfs des Demokratiefördergesetzes und Erläuterung welche Gesetzesvorhaben für den Aktionsplan
gegen Rechtsextremismus auf den Weg gebracht werden. Diskussion mit den Teilnehmenden über die Auswirkungen vor Ort.
#12 Dekolonisierung von Osteuropa
Workshop - keine Vorkenntnise, deutsch, englisch mit Marina Gerber, Jannick Piskorski
Gab es Kolonien in Osteuropa? Diese Frage wird seit kurzem wiederholt
gestellt, jedoch meist nur rhetorisch. D.h., die Autor:innen kennen die
Antwort bereits und stellen die Frage nur, um zu zeigen, dass Russland
keine Kolonien in engerem Sinne hatte. Dennoch ist, z.B. die Bezeichnung
der Ukraine als eine Kolonie Russlands bei ukrainischen Historikern immer
wieder präsent gewesen und sogar die Kleine Sowjetische Enzyklopädie benennt
die Ukraine vor 1917 als eine Kolonie des Zaristischen Russlands. Warum gibt
es Streit darüber, ob die Ukraine eine Kolonie war und was bedeutet es für
die gegenwärtige Situation?
#13 Solidarität muss praktisch werden. Unterstützung von Betroffenen
in ihrem Kampf gegen Abschiebung.
Workshop - keine Vorkenntnisse mit Netzwerk Soli Asyl Thüringen
Abschiebungen finden täglich statt: Zu jeder Tages- und Nachtzeit, unter Einsatz von Gewalt, um fast jeden Preis.
Es trifft alle, auch alte und kranke Menschen, Schüler*innen, die aus der
Schule heraus und Arbeitnehmer*innen, die vom Arbeitsplatz weggeholt werden.
Menschen werden nachts aus den Betten geholt und an Orte gebracht, die sie
aus guten Gründen verlassen haben.
Wir, das Soli-Asyl-Netzwerk Thüringen, wollen eine Struktur schaffen, die es
Menschen ermöglicht, sich einer bevorstehenden Abschiebung zu entziehen.
Solidarität soll in Thüringen praktisch werden – und dazu brauchen wir dich!
Workshop in Farsi + deutsch
#14 Repression gegen Antifas in Thüringen - die letzten zehn Jahre
Vortrag, keine Vorkenntnisse
Antifaschist*innen hatten in Thüringen schon immer mit Repression zu kämpfen. Mit den Dynamiken in der Naziszene haben
sich auch antifaschistische Aktionen gewandelt. Zwischenzeitlich gab es Jahre mit mehreren Naziaufmärschen pro Woche.
Es gab die Rechtsrockfestivals, das Aufkommen der AfD und in den letzten Jahren vor allem die Verschwörungsdemos mit
Nazibeteiligung. Antifas reagierten mit nächtlichen Aktionen, aber auch oft mit Blockaden und direkten Aktionen gegen
Naziaufmärsche. Wie haben Polizei und Staatsanwaltschaften auf die Gegenwehr reagiert? Und was können wir aus den
Erfahrungen mit der Repression für heute lernen?
#15 Awareness Workshop
Workshop, keine Vorkenntnisse von campus mackerfrei
In unserem Workshop setzen wir uns mit der Theorie und Praxis von Awareness auseinander und werden gemeinsam grundlegende
Konzepte wie Konsens, Definitionsmacht und Parteilichkeit klären.
Außerdem diskutieren wir, wie eine Awareness- oder Unterstützer*innen*-Struktur konkret aussehen kann. Oft wirkt die
Mitarbeit in einem Awareness-Team einschüchternd. Der Workshop möchte Unsicherheiten reduzieren und Personen ermutigen,
sich selbst im Awareness-Bereich zu engagieren und/ oder allgemein aware zu sein.
#16 Klimawandelleugner und Reichsbürger
Vortrag und Diskussion, keine Vorkenntnisse von Karsten Halbauer
Wir reden über:
- wehrhafte Demokratie in den thür. Amtsstuben
- rechtsstaatliches Verwaltungshandeln (Klarheit und Wahrheit)
- politische Einflussnahme (Amtsmissbrauch)
#17 Kritik des neoliberalen Feminismus
Workshop, keine Vorkenntnisse von Mana Klötzer, Sören Schmidt
Der Turbokapitalismus ermöglichte kurzfristig kleine feministische Erfolge, jedoch unter der Bedingung, auf lange Sicht
die wahre intersektionelle Emanzipation von kulturell, religiös, sexuell oder geschlechtlich gesellschaftlich unterdrückten
Minderheiten, nicht erkämpfen zu dürfen. Unter dem Scheinmantel der Diversität und Inklusion ein einfacher Weg,
beispielsweise schnell eine neue Gruppe an kostengünstigen Arbeitskräften auszubeuten. Kann es in einer neoliberalen
Gesellschaft Feminismus geben?
#18 Antisemitismus in Thüringen. Aktuelle Perspektiven der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus
Vortrag und Diskussion, keine Vorkenntnisse von Susanne Zielinski
#19 Demo-ABC. Skillsharing für Einsteiger:innen
Referent_in: Verdi Jugend
In Deutschland gilt laut Grundgesetz Versammlungsfreiheit. Doch immer
wieder werden Demonstrationen von der Polizei angegriffen und dabei
Demonstrierende verletzt oder im Nachgang mit Repressionen überzogen.
Dass diese Verstöße gegen das Grundrecht systematisch und weitgehend
ohne Konsequenzen geschehen zeigt deutlich, dass diese Einschränkungen
keineswegs ungewollt sind. Der Staat versucht mit unterschiedlichen
Mitteln die ungleichen Machtverhältnisse aufrecht zu erhalten und stellt
sich allzu oft schützend vor Neonazis. Deswegen erleben
Antifaschist*innen im Kampf gegen Neonazis und für ein gutes Leben
Repressionen vom Staat und der Polizei.
In diesem Workshop wollen wir mit euch in Austausch kommen und gemeinsam
einen möglichen Leitfaden erstellen, wie ihr euch und eure Kolleg*innen,
Genoss*innen und Freund*innen vor, während und nach der Demo vor
Repression schützen, aufeinander achten und euch insgesamt sicher(er)
fühlen könnt. Gemeinsam gucken wir unter anderem, auf was bei der
Demovorbereitung zu achten ist, wie ihr eine Bezugsgruppe gründet, was
ihr auf Demos dabei oder eben auch nicht dabei haben solltet und welche
Protestformen es eigentlich gibt. Der Workshop besteht aus Inputs und
interaktiven Parts, in denen ihr eure Erfahrungen und Fragen teilen könnt.
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