Workshops
Phase 1; 12.00 - 14.00 Uhr
Nr.1 - »Der Dritte Weg«
Nr.2 - Vortrag & Diskussion: Die Filmpirat *innen ... und die Klage der FPÖ
Nr.3 - Podiumsdiskussion: Workshop Transnational
Nr.4 - Workshop: Wie umgehen mit rassistischen Äußerungen?
Nr.5 - Wo sind sie denn? Eine Dokumentation zur Lebenssituation von Asylsuchenden/Geflüchteten in Thüringen
Nr.6 - Workshop: Fit sein ohne Anwältin
Nr.7 - Workshop & Diskussion: Bürger beobachten die Polizei
Nr.8 - Vortrag & Diskussion: Vor 95 Jahren - Der Arbeitermord von Mechterstädt
Phase2; 15.30 - 17.30 UHR
Nr.9 - Vortrag & Diskussion: Zum Abstraktionstabu im Feminismus
Nr.10 - Workshop: Mach meinen Kumpel nicht an!
Nr.11 - Podiumsdiskussion: Transnational – lokal
Nr.12 - Workshop: Antifa und die soziale Frage
Nr.13 - Workshop: Critical Whiteness
Nr.14 - Interaktiver Workshop: Antimuslimischer Rassismus
Nr.15 - Vortrag & Diskussion: Western Med
Nr.16 - Workshop: Denk mal!
19.30 Uhr, Soziokulturelles Zentrum Gerbertraße 1+3
Nr.17 Vortrag & Diskussion: Zum Stand der Dinge ... in der Stadt Weimar
Phase 1; 12.00–14.00 Uhr Uhr
Nr.1: »Der Dritte Weg«
Eine neonazistische und
aktionistische Neugründung
Die NPD hat — auch in Thüringen — deutlich an Bindungskraft
verloren. Vor allem das aktionistisch ausgerichtete Potential
der extrem rechten Szene sammelt sich mittlerweile in anderen
Organisationen. Auch in Thüringen gibt es mittlerweile einen
Ableger der Neonazi-Partei »Der Dritte Weg«. Wer steckt
eigentlich hinter der Partei? Was sind deren Inhalte? Welche
Aktionen führen sie durch? All diese Fragen will der Vortrag
einführend beantworten.
Referent: Felix M. Steiner
(MOBIT e.V.)
Nr.2: Die Filmpirat *innen ... und die Klage der FPÖ
Hat es System, dass die FPÖ antifaschistische Organisationen,
Politiker*innen, kritische Journalist*innen oder die politische
Opposition verklagt? Will die Rechtsaußen-Partei Antifaschist*innen
einschüchtern und finanziell ruinieren, regelrecht
nieder klagen, gar mundtot machen? Zur Zeit werden die Filmpirat*innen
durch die größte europäische Rechtsaußen-Partei
FPÖ mit einen Streitwert von 35.000 Euro verklagt. Es steht im
Raum, dass das Verfahren drei bis sieben Jahre dauern kann.
Der Vortrag soll eine Übersicht zu dem Verfahren geben.
Anschließend wollen wir gemeinsam über mögliche Gegen-
strategien diskutieren.
Referent*innen: Filmpirat*innen
Nr.3: Podiumsdiskussion: Workshop Transnational
Herausforderungen und widerständige Perspektiven
Ländergrenzen überwindender Zusammenarbeit
Während von der Anti-Globalisierungsbewegung wenig geblieben ist,
lösen einige Organisationen und Netzwerke den Anspruch
nach Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg ein. Darüber,
welche Herausforderungen und welche widerständigen Perspektiven sich daraus ergeben,
wollen wir diskutieren. Eingeladen sind
VertreterInnen des transnationalen Netzwerks Afrique-Europe-
Interact, des internationalen Informationsportals Labourstart und
der antiautoritären Plattform Beyond Europe.
Referent*innen: Bildungskollektiv Biko
Nr.4: Workshop: Wie umgehen mit rassistischen
Äußerungen?
Über Aktions- und Reaktionsmöglichkeiten
In dem Workshop wollen wir praxisnah erörtern, welche Aktions-
und Reaktionsmöglichkeiten wir haben, um rassistischen Äußerungen
zu begegnen oder sie im besten Fall bereits im Vorfeld
zu unterbinden.
Anhand von konkreten Situationen werden wir von der
ironischen Gegenbemerkung bis zur argumentativen Widerlegung,
von der ungläubigen Nachfrage bis zur, auch räumlichen,
Distanzierung die Vor- und Nachteile bestimmter Reaktionen
im Kontext vorstellen und deren Wirkung diskutieren.
Referent*innen: Vertreter*
innen des DGB-Bildungswerkes Thüringen
Nr.5: Wo sind sie denn?
Eine Dokumentation zur Lebenssituation
von Asylsuchenden/Geflüchteten in Thüringen
Im August 2015 machte sich der Flüchtlingsrat auf, Asylsuchende/Geflüchtete
und ihre Unterkünfte in Thüringen zu besuchen.
Menschen im Asylverfahren oder mit einer Duldung dürfen ihren
Wohnort nicht selbst wählen, sondern müssen in von der jeweiligen
Kommune bereitgestellten Unterkünften auf ungewisse
Dauer wohnen. Die aktuellen Formen reichen von der sogenannten
Gemeinschaftsunterkunft auf dem Dorf bis zur einzelnen Wohnung in der Stadt.
Im Vordergrund stand die Frage,
was die jeweilige Form für die Geflüchteten vor Ort bedeutet.
Außerdem unterhielten wir uns auch mit den lokalen Unterstützer*innen.
Im Vortrag werden die Ergebnisse der Tour präsentiert
und im Anschluss gemeinsam diskutiert.
Referent*innen: Vertreter*
innen des Flüchtlingsrates Thüringen
Fit sein ohne Anwältin - Ein Workshop zum Versammlungsrecht
Der Workshop erörtert in kurzen Einführungsreferaten die aktuellen
Entwicklungen des Versammlungsrechts. Danach soll mit
den Teilnehmer in einer offenen Diskussion die Nutzung des
Versammlungsrechts in Bezug auf die politische Praxis erörtert
werden. Die Referent*innen — Sven Adam aus Göttingen und
Kristin Pietrzyk aus Jena — sind Rechtsanwält*innen und unter
anderem tätig auf den Gebieten des Versammlungs-, Polizei-
und Ordnungsrechts sowie der Strafverteidigung. Beide
begleiten regelmäßig Versammlungen.
Referent*innen: Sven Adam (Göttingen), Kristin Pietrzyk (Jena)
Nr.7: Workshop & Diskussion: Bürger beobachten die Polizei
Demonstration- bzw. Polizeibeobachtung:
Motivation, rechtlicher Rahmen und Grenzen
Bereits vor über 30 Jahren entwickelte das Grundrechtekomitee
ein Konzept zur Begleitung und Beobachtung von Versammlungen,
um Einschränkungen der Versammlungsfreiheit und
Polizeigewalt aus bürgerrechtlicher Seite zu dokumentieren. Im
Jahr 2011 entstand unsere davon inspirierte, aber unabhängige
Göttinger Gruppe mit eigenem Arbeitsansatz: Wir dokumentieren
Polizeihandeln auf Demonstrationen und stellen dieses
Material Betroffenen von Polizeigewalt bei gerichtlichen Auseinandersetzungen
zur Verfügung.
Außerdem beobachten wir Gerichtsverfahren im Zusammenhang
mit der Wahrnehmung des Grundrechts auf Versamm-
lungsfreiheit. Im Vortrag geben wir einen kurzen Überblick über
unsere Arbeitsweise, unsere konkreten Erfahrungen auf der
Straße und im Gerichtssaal.
Referent*innen: Vertreter*
innen der Initiative »Bürger*innen beobachten Polizei und Justiz«
Nr.8: Vortrag & Diskussion: Vor 95 Jahren - Der Arbeitermord von Mechterstädt
Am 25. März 1920 erschossen Mitglieder des »Studentenkorps
Marburg« (StuKoma), 15 wehrlose Arbeiter auf der Landstraße
nach Gotha, bei Mechterstädt, auf einem Gefangenentransport.
Es hieß dann »auf der Flucht erschossen«. Aber es herrschte
dichter Nebel; die Gefangen wiesen Schußverletzungen von
vorne auf, viele hatten zertrümmerte Schädel. Das sah nicht
nach Flucht aus, vielmehr nach einem kalkulierten Mord. Die
Universität Marburg hatte 1920 ihre »Helden« gefeiert, nach
1933 hat sie von einem Gedenkstein den Hinweis auf die
»Marburger Studenten« entfernen lassen. Seit 1945 hat sie bis heute
über alles den Mantel des Schweigens gebreitet.
Prof. Dr. Bruno Reimann gibt einen ausführlichen
Überblick über die historischen Vorgänge und deren Kontext sowie
die geschichtspolitische Debatte der Gegenwart.
Referent: Prof. Dr. Bruno Reimann
Phase2; 15.30 - 17.30 UHR
Nr.9: Vortrag & Diskussion: Zum Abstraktionstabu im Feminismus
Frauen, das Viele, die Differenzen u. ä. und
das »vergessene« warenproduzierende Patriarchat
Nach den kulturalistischen 1990er Jahren wird auch im Feminismus wieder
zunehmend »ökonomisch« gedacht. Selbst in
queerfeministischen Szenen ist verstärkt vom Verhältnis von
Produktion und Reproduktion die Rede. »Care« ist eines der
Hauptthemen des gegenwärtigen Feminismus. Dennoch ist
immer noch viel von Differenzen, Widersprüchen, Ambivalenzen,
Partikularitäten usw. die Rede. Nach wie vor ist man/frau
weit davon entfernt, das hierarchische Geschlechterverhältnis
als zentrales gesellschaftliches Grundprinzip auszumachen,
das für das warenproduzierende Patriarchat wesentlich ist.
Meine These vor dem Hintergrund der Wertabspaltungstheorie
ist somit, dass im Feminismus ein Abstraktionstabu
besteht, das Geschlechter(miss)verhältnis als grundlegende
philosophische Größe zu behandeln und vor diesem Hintergrund
sozialökonomische Disparitäten, Rassismus, Antisemitismus,
Antiziganismus etc. zu skandalieren und den Differenzen
und dem Partikaularen stattzugeben.
Referentin: Roswitha Scholz
Nr.10: Workshop: Mach meinen Kumpel nicht an!
Aktiv gegen Rassismus in der Arbeitswelt:
Die Initiative »Gelbe Hand« stellt sich vor
Der gewerkschaftliche Verein »Mach meinen Kumpel nicht
an!« setzt sich seit 1986 für Gleichberechtigung und Chancengleichheit
insbesondere in der Arbeitswelt ein. Ziel ist es, die
Bevölkerung aufzuklären und durch eigene Maßnahmen zur
Gleichbehandlung in der Arbeitswelt beizutragen.
In diesem Workshop sollen gemeinsam Handlungsoptionen
diskutiert werden, um im Betrieb gegen Rassismus und
Diskriminierung aktiv zu werden. Welche rechtlichen Möglichkeiten
gibt es? Wie spreche ich dieses Thema an? Wie kann
Problembewusstsein entstehen?
Referent*innen: Vertreter*
innen der Initiative »Gelbe Hand« (DGB)
Nr.11: Podiumsdiskussion: Transnational – lokal
Über Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen
Geflüchteten, Unterstützer*innen und Institutionen
und damit verbundene Erwartungshaltungen
Die Auswirkungen globaler Krisen und existenzieller Nöte sind
zunehmende Flucht- und Migrationsbewegungen. Im Exil finden
sich Menschen zusammen, um für ihre Rechte zu kämpfen.
Wir wollen zum Austausch einladen, wie die Zusammenarbeit
zwischen Selbstorganisierungen der Geflohenen, Unterstützer*
innen und professionalisierten Institutionen erfolgen kann und
welche Erwartungshaltungen aneinander dabei eine Rolle spie-
len. Zum Austausch geladen werden The Voice Refugee Forum,
Roma Thüringen, Organisierte in Willkommensinitiative
Moderation: Vertreter*innen
des Bildungskollektivs BiKo e.V. Erfurt
Nr.12: Workshop: Antifa und die soziale Frage
Diskussion zu einigen Thesen, die hierzu in der
Lirabelle Anfang 2015 veröffentlicht wurden
»Pegida« als Massenbewegung und Bürgerproteste gegen
Flüchtlingsheime zeigen, dass der europäische Rechtsruck in
Deutschland angekommen ist. Demgegenüber scheint es kaum
wirksame Handlungsansätze von linksradikaler Seite zu geben.
Wir glauben, dass ein Aspekt dieser »Krise« des linksradikalen
Antifaschismus darin liegt, dass in den Debatten der letzten
Jahrzehnte die »soziale Frage« und Antifaschismus immer
weiter voneinander entkoppelt wurden.
Zu diesem Zusammenhang wollen wir mit euch einige
Thesen diskutieren, die wir Anfang 2015 in der Lirabelle ver-
öffentlicht haben: http://lirabelle.blogsport.eu/2015/03/17/
antifaoffensive-2015/
.
Referent*innen: Vertreter*
innen des Infoladen Sabotnik und Freund*innen
Nr.13: Workshop: Critial Whiteness
WAS WEISS DENN ICH?
Impuls-Workshop Critical Whiteness
Rassismus betrifft alle Menschen einer Gesellschaft – aber auf sehr unterschiedliche Weise. Für weiße Menschen erscheint Weißsein meist „normal“ und
wird nicht als relevant oder prägend wahrgenommen. Gleichzeitig haben weiße Menschen durch Rassismus zahlreiche Privilegien und reproduzieren Rassismen – oft ohne dies zu wollen.
Critical Whiteness bedeutet, in der Beschäftigung mit Rassismus (das eigene) Weißsein mit in den Blick zu nehmen. In diesem Impulsworkshop wird es um
Fragen gehen wie: Was bedeutet Weißsein und welche Privilegien sind damit verknüpft? Was ist eigentlich mit Critical Whiteness gemeint? Welches Wissen
haben wir über Rassismus, welches nicht? Welche Bedeutung hat das für meine/ unsere (politische) Arbeit?
Für die Teilnahme ist kein Vorwissen nötig, wichtig sind ein Interesse an der Auseinandersetzung und die Offenheit zur Selbstreflexion.
Referentin: Kim Annakathrin Ronacher (Systemische Coach und freiberufliche Trainerin und Referentin für politische Bildung mit den
Schwerpunkten Rassismuskritik/Critical Whiteness, Diversity & Antidiskriminierung und Gender)
Nr.14: Interaktiver Workshop: Antimuslimischer Rassismus
Ihn erkennen und benennen!
Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus sind in
Deutschland mehrheitsfähig. Gemeinsam mit euch werden
wir Klischees hinterfragen und Vorurteile aufdecken. In dem
Workshop werden wir darüber sprechen, wie antimuslimischer
Rassismus definiert wird und wie er zu erkennen ist. Wir wollen
unsichtbare Diskriminierung sichtbar machen.
Referent*innen: Vertreter*
innen des Netzwerkes gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus Leipzig
Nr.15: Vortrag & Diskussion: Western Med
Aktuelles von der EU-Außengrenze in Marokko
In diesem Workshop werden aktuelle Ereignisse an den EU-Außengrenzen
im westlichen Mittelmeerraum thematisiert. Am
Beispiel von Marokko wird gezeigt, wie die Europäische Union
ihre Grenzen in Zusammenarbeit mit den nordafrikanischen
Staaten schon auf afrikanischem Boden nahezu hermetisch
abriegelt, um Zugangswege für Migrierende zu blockieren.
Das hat zur Folge, dass immer mehr Menschen in Marokko festsitzen.
Groß angelegte Polizeirazzien, Sammelabschiebungen
und Konflikte mit der marokkanischen Bevölkerung häufen sich
zusehends und eskalieren gewaltsam. Im Workshop werden
aktuelle Ereignisse diskutiert und Möglichkeiten besprochen,
sich aktiv zu engagieren.
Referentin: Lisa Taeger
(Watch the Med – Alarmphone)
Nr.16: Workshop: Denk mal!
Umgang mit Kriegerdenkmalen und HEIMAT-
GESCHICHTE(N). Ein Bildungsbaustein
des Landesprogrammes DenkBunt, umgesetzt
vom Heimatbund Thüringen e.V.
Das Wort »Heimat« hat mindestens zwei Seiten: für die meisten
Menschen angenehme persönliche Erinnerungen, für nicht
wenige aber wurde Heimat zu stark ideologisiert und politisiert.
Nicht alles, was in der Heimat geschehen ist, weckt positive Assoziationen u
nd Gefühle. Denkmale erinnern uns an die beiden
Weltkriege. Diese Quellen bleiben uns, während die Erlebnisgeneration
der Überlebenden so langsam verschwindet. Wie
interpretiert man Vergangenheit neu, ohne sie nach Belieben
zu verfälschen und zu instrumentalisieren? Denkmäler und
Erinnerungsspuren in Thüringen bieten einen Ausgangspunkt
zur Diskussion grundlegender Fragen der aktuellen deutschen
Erinnerungskultur. Wie können/sollen wir damit umgehen, um
sie nicht den Ewiggestrigen
zu überlassen?
Referent: Dr. Justus H. Ulbricht (Historiker und Erwachsenenbildner)
19.30 Uhr, Soziokulturelles Zentrum Gerbertraße 1+3
Nr.17 Vortrag & Diskussion: Zum Stand der Dinge ... in der Stadt Weimar
In einem Vortrag wollen wir über den Stand der Dinge in Weimar
berichten. Es soll um eine kurze Einschätzung der politischen
Gemengelage gehen. Was machen die Nazis in Weimar und im
Weimarer Land? Wie sieht es in Weimar aus im Bereich der
Antifa- und Antira-Arbeit? Welche Probleme gibt es in Weimar?
Außerdem wird es einen kurzen Bericht zum aktuellen Stand im
Fall »Weimar im April« geben, einem Fall von Polizeigewalt mit
folgenreichen Gerichtsverfahren. Näheres erfahrt ihr im Flyer
zum Abendprogramm.
Referent*innen: Vertreter*innen verschiedener
Gruppen (Soli-Gruppe »Weimar im April«, Antifa Weimar und Initiative
für Flüchtlinge [IfF] Weimar)
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